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Wer einmal in Brasilien war, kennt das Nationalgericht: Feijoada

  Wer einmal in Brasilien war, kennt das Nationalgericht: Feijoada Wer Brasilien besucht, stolpert früher oder später über Feijoada. Dieses Gericht ist mehr als nur Essen – es ist ein kleines Stück brasilianischer Seele auf dem Teller. Schwarze Bohnen, verschiedene Fleischsorten und Gewürze verschmelzen zu einem Geschmack, der gleichzeitig herzhaft, würzig und irgendwie gemütlich ist. Klingt gut? Ist es auch. Zutaten für eine klassische Feijoada Für 4–6 Personen braucht man: 500 g schwarze Bohnen 200 g Speck, in Würfeln 2–3 geräucherte Würste (z. B. Chorizo oder Linguiça), in Scheiben 300 g Schweinefleisch (Schulter oder Bauch), gewürfelt 1 Zwiebel, fein gehackt 3 Knoblauchzehen, gehackt 2 Lorbeerblätter Salz, Pfeffer, etwas Nelke Orangenscheiben (zum Servieren) Reis und Grünkohl (Beilage) Klingt nach viel, aber die Mischung macht’s. Jede Familie hat ihre eigene Variante. Bei manchen kommt sogar Rindfleisch oder zusätzlich ein bisschen Innereien...

Google Trends analysieren: Hat „Kochen und Rezepte“ saisonale Suchspitzen?

  Google Trends analysieren: Hat „Kochen und Rezepte“ saisonale Suchspitzen? Wenn es um Online-Suche geht, kann man manchmal fast die Jahreszeiten fühlen – zumindest digital. Gerade Themen wie „Kochen und Rezepte“ scheinen sich nach Kalender, Feiertagen und vielleicht auch nach Lust und Laune der Menschen zu richten. Aber stimmt das wirklich? Ein Blick auf Google Trends kann hier spannende Einsichten liefern. Was Google Trends verrät Google Trends zeigt, wie häufig ein Begriff innerhalb eines bestimmten Zeitraums gesucht wurde. Das Schöne: Du siehst nicht nur absolute Zahlen, sondern auch relative Entwicklungen. Für unseren Fall heißt das: Wir können erkennen, wann Menschen besonders neugierig auf neue Rezepte sind oder wann sie eher kochfaul durchs Netz scrollen. Bei „Kochen und Rezepte“ fällt direkt etwas auf: Die Suchanfragen schwanken, ja, aber nicht völlig zufällig. Besonders deutlich werden Spitzen im November und Dezember – kein Wunder, die Weihnachtszeit lockt mit Plätz...

Warum spanische Rotweine – besonders aus Ribera del Duero und Rioja – so unglaublich gut sind

 Warum spanische Rotweine – besonders aus Ribera del Duero und Rioja – so unglaublich gut sind Neulich in Barcelona . Vier Leute, ein Tisch, zwei Flaschen – Alión von Vega Sicilia. Und ehrlich: kein Tropfen war zu viel. Der Moment: Alión im Glas Dieser Wein hat etwas Direktes, Selbstverständliches. Keine große Show, kein überzogenes Etikettenspiel. Der Alión steht einfach da und liefert. Kräftig, tief, elegant – diese Mischung, die Spanien so gut kann, wenn alles stimmt. Im Glas: dunkle Beeren, feine Röstaromen, etwas Leder, Tabak. Nicht laut, aber präsent. Ein Rotwein, der nicht nur gefällt, sondern hängen bleibt. Warum ist der Alión so beliebt? Weil er das Beste aus zwei Welten vereint: Tradition und moderne Vinifikation. Vega Sicilia, das berühmte Weingut dahinter, ist eigentlich für seine monumentalen Weine wie Único bekannt – jahrzehntelang gereift, hochkomplex, oft fast zu rar. Der Alión dagegen ist so etwas wie der kleine Bruder: zugänglicher, früher trinkbar, a...

Mittagstisch mit Golo: „Zum Elsternest“ – Hausmannskost mit Herz und Charakter

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  Mittagstisch mit Golo in Karlsruhe: „Zum Elsternest“ – Hausmannskost mit Herz und Charakter Manchmal fangen die besten Mittagessen ganz spontan an. Gestern ruft mich Golo an: „Hast du Lust heute noch schnell mittags zu essen?“ Ich, kurz gezögert – aber klar: „Ja, gerne!“ „Ich hol dich ab“, sagt er. Heute geht es ins  Restaurant „Zum Elsternest“ auf Empfehlung von Florian Flickinger , der dort ganz in der Nähe wohnt. Ich bin schon ganz neugierig. Minuten später sitze ich im Auto. Der Magen knurrt, die Sonne kämpft mit dem Wind, und die Navi-Stimme verspricht: „In zehn Minuten sind Sie am Ziel.“ Klingt gut. Wir fahren durch den Süden von Karlsruhe, bis wir am Restaurant „Zum Elsternest“ ankommen – Gottlob-Schreber-Weg 2, eine kleine Seitenstraße, etwas versteckt, aber offenbar bekannt. Denn: Die Straße ist voll. Autos überall. Vom alten Golf bis zum großen Mercedes. Ein gutes Zeichen, wie Golo meint. Recht hat er meistens, wenn’s ums Essen geht. Drinnen statt Drauß...

Es ist Suppenzeit – mein ganz persönliches Rezept gegen Herbstblues und Halsschmerzen

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Es ist Herbst. Oktober. Eigentlich meine Lieblingszeit – aber ganz ehrlich? Dieses Jahr ist der Oktober irgendwie… na ja. Trüb. Grau. Wenig Sonne. Und ja, natürlich ist das auch der Startschuss für die Erkältungssaison. Und wen hat’s erwischt? Mich.  Gerade noch im Urlaub, Sonne, gutes Essen, La Dolce Vita. Und jetzt: Couch, Teekanne, Halstuch. Ich bin ein paar Tage zu Hause, kuriere mich aus – und wie immer, wenn ich ein bisschen angeschlagen bin, bekomme ich Lust auf was Warmes. Was Kräftiges. Etwas, das innen gut tut. Zeit für Suppe. Oder besser gesagt: Zeit für Fond. Fond selber machen – mein kleines Herbstritual. Ich liebe es, mir meinen eigenen Fond zu kochen. Nicht nur, weil er viel besser schmeckt als irgendwas Gekauftes – sondern weil das Kochen an sich schon wie Therapie ist. Es beruhigt. Der Duft. Das Blubbern. Es ist irgendwie tröstlich. Normalerweise mache ich direkt eine größere Menge. Die eine Hälfte kommt in den Kühlschrank (weil ich meistens eh schon weiß, w...

Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei

  Kulinarisches Erbe: Das kaum bekannte Dessert Pan Meino in der Lombardei Manchmal verstecken sich die spannendsten Geschichten nicht in den großen Klassikern, sondern in den kleinen, fast vergessenen Dingen. So wie Pan Meino – ein schlichtes, duftendes Gebäck aus der Lombardei, das außerhalb Norditaliens kaum jemand kennt. Kein Tiramisu, kein Panettone. Sondern etwas ganz Eigenes. Was genau ist Pan Meino? Pan Meino (oder auf Italienisch: Pan de Mej ) ist ein traditionelles lombardisches Gebäck, das seinen Ursprung im bäuerlichen Alltag hat. Typisch für die Region rund um Mailand, Lodi und Monza. Die kleinen, flachen Küchlein werden aus Maismehl ( mej bedeutet „Hirse“ oder „Mais“ im lombardischen Dialekt), Weizenmehl, Butter, Zucker und Milch hergestellt. Oft kommt ein Hauch Anis oder Holunderblüte dazu – ein Aroma, das die Luft erfüllt, sobald man sie aus dem Ofen zieht. Das Ergebnis? Ein mürbes, leicht bröseliges Gebäck mit einer feinen Süße, das erstaunlich lange frisch ...

Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne

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Urlaub in Süditalien – Orecchiette, kleine Rouladen und ein Teller voller Sonne Süditalien (Matera) hat seinen ganz eigenen Rhythmus. Langsamer, wärmer, ehrlicher. Hier geht es nicht darum, jeden Tag ein neues Highlight zu jagen. Es reicht, sich mittags an einen schattigen Tisch zu setzen, der nach Olivenholz duftet, und einfach zu essen. Ein typisches Gericht: hausgemachte Orecchiette in Tomatensoße – dazu kleine Rouladen , die mit einem Zahnstocher zusammengehalten werden. In Apulien und/oder Basilikata nennt man sie braciole . Keine Senfspur, keine Gewürzgurke, kein Schnickschnack. Nur dünn geklopftes Fleisch, gefüllt mit etwas Pecorino, Knoblauch, Petersilie – und vielleicht, wenn jemand’s großzügig meint, ein Stückchen Speck. Dann eingerollt, zugesteckt, und stundenlang in Tomatensoße geschmort. Einfach nur extrem lecker. Das Ergebnis? Zart. Aromatisch. Unaufgeregt. Die Soße ist sattrot, leicht süß, und klebt an jeder Orecchietta. Wer einmal mit einer italienischen Nonna geko...